| Beruf & Bildung

Sieben Zimmerer-Azubis auf einen Streich

Die Zahl der Azubis im Innungsbetrieb von Else Buhmann ist enorm angestiegen. Aktuell werden dort sieben Zimmerer ausgebildet.

Während andere Handwerksbetriebe um Azubis kämpfen, kann sich Unternehmerin Else Buhmann nicht beklagen: In ihrer Zimmerei Holzbau Buhmann GmbH & Co. KG in Weitnau (Zimmerer-Innung Kempten) werden aktuell gleich sieben Zimmerer-Azubis ausgebildet! Im Interview erzählt Buhmann, was zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat.

"Wir hatten in letzter Zeit viele werbeträchtige Bauvorhaben"

Erstmals machen sieben Zimmerer gleichzeitig ihre Ausbildung in Buhmanns Betrieb mit rund 25 Mitarbeitern. Sie hat diesen von ihrem Vater übernommen: „In den vergangenen Jahren hatten wir immer zwischen zwei und vier Azubis.“  Sie vermutet folgenden Grund hinter dem Anstieg der Azubi-Zahlen: „Wir hatten in letzter Zeit viele werbeträchtige Bauvorhaben, über die in den Zeitungen berichtet wurde.“

Unter anderem sanierte der Holzbau-Betrieb die König-Ludwig-Brücke in Kempten, errichtete mehrere Kitas in Vollholzbauweise und: „Zur kommenden Ski-WM in Oberstdorf 2021 haben wir zum Beispiel eine Maschinenhalle und ein Funktionsgebäude gebaut.“

Eine weitere Möglichkeit, um Lehrlinge zu gewinnen, so Buhmann: „Zwei unserer Azubis haben zuvor schon ein Praktikum bei uns gemacht", und sie fügt hinzu: "Andere Maßnahmen zur Azubi-Gewinnung waren in der Vergangenheit weniger erfolgreich, wie zum Beispiel Vorträge über unseren Betrieb in den Schulen.“

"Gymnasiasten stellen fest, dass sie doch lieber praktisch arbeiten wollen“

Über die jetzige Ausbildungssituation freut sich die Unternehmerin umso mehr: „Es macht Spaß zu sehen, dass alle sieben Azubis sehr engagiert sind. Das liegt wohl auch daran, dass sie bereits älter sind und genau wissen, was sie wollen.“ Ihre sieben Zimmerer-Lehrlinge haben alle Abitur. Buhmann erklärt dazu: „Offenbar stellen manche Gymnasiasten während der Schulzeit fest, dass sie doch lieber praktisch arbeiten wollen.“

Nur ein Manko gebe es, wenn man so viele Zimmerer ausbildet, sagt Else Buhmann:  „Wegen des Schnees haben wir in den Wintermonaten eine Arbeitspause." Andere Mitarbeiter können dann ihre Überstunden aus dem Sommer abbauen: "Bei Azubis ist das gesetzlich nicht möglich. Aber das können wir hoffentlich auch überbrücken“, zum Beispiel mit Reparatur-Arbeiten im Betrieb oder Ausbauarbeiten.

Zurück